Bedeutung

CO2-Portfoliosteuerung ist ein Konzept, das darauf abzielt, die CO2-Emissionen von Anlageportfolios zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dabei werden die CO2-Emissionen der einzelnen Anlagen oder Unternehmen, die im Portfolio enthalten sind, gemessen und bewertet. Anhand bestimmter Ziele und Kriterien werden dann Anlageentscheidungen getroffen, die darauf abzielen, den CO2-Fußabdruck des Portfolios zu verringern oder zu kompensieren. Gerade Banken, Versicherungen und Investment-Häuser sind bei der Transition zu einer grünen Wirtschaft entscheidend. Eine Studie von Bloomberg hat gezeigt, dass Kredite das 700-fache an CO2-Emissionen verursachen wie Standorte und Büros.

Dringender Handlungsbedarf

Neben der Dringlichkeit CO2-Emissionen zur Abmilderung des Klimawandels zu reduzieren, spielen regulatorische Vorgaben eine große Rolle: Die Offenlegungsverordnung (SFDR) verpflichtet Finanzmarktteilnehmer zur Angabe von THG-Emissionen im Rahmen der sogenannten nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen. Von Kreditinstituten werden in der Säule-3-Offenlegung für spätestens Mitte 2024 Angaben zu den finanzierten Emissionen gefordert. Zudem müssen Unternehmen in Europa ab 2025 , auch solche mit Sitz im Ausland, die in Europa tätig sind, über die durch die EU Sustainability Reporting Standards (ESRS) Scope-3-Emissionen (indirekten Emissionen ihrer Wertschöpfungskette) berichten. Speziell für Finanzinstitute sind die Scope-3-Emissionen sehr relevant, da sie auch die Auswirkungen von eigenen oder kontrollierten Assets beinhalten. Allerdings geht es bei der Messung und dem Reporting von finanzierten Emissionen in den Portfolios um mehr als eine lästige, regulatorische Pflicht.

Verluste drohen

Analysen zeigen eine Korrelation zwischen ESG-Risiken, die von Kontroversen abgeleitet werden, und schlechter Marktperformance. Kontroversen können den Marktwert eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen und innerhalb von sechs Monaten zu einem Rückgang des Gesamtwerts des Unternehmens zwischen 2 und 5 % führen. Dieser negative Effekt wirkt direkt proportional zur Schwere der Kontroverse.

Die guten Argumente für Investitionen in Nachhaltigkeit oder ESG überwiegen eindeutig. Mit Blick auf die ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance) können Anleger Portfoliorisiken steuern, die sie andernfalls vielleicht vernachlässigt hätten. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums sind sechs der zehn größten Risiken für die Weltwirtschaft in den kommenden zehn Jahren naturbezogen und zwei sozialer Natur. Ein Beispiel aus dem Umweltbereich verdeutlicht die Notwendigkeit einer ganzheitlicheren Risikoperspektive bei Investitionsentscheidungen.

Natur und Umwelt setzen die Grenzen für das Leben auf der Erde und für alle wirtschaftlichen Aktivitäten. Betrachtet man nur die direkten physischen Risiken des Klimawandels wie Dürren, Waldbrände und extreme Wetterereignisse, so könnten die Zentralbanken davon ausgehen, dass das globale BIP bei der derzeitigen Klimapolitik bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens 20 % sinken könnte, während es nur 3 % wären, wenn die Welt bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen würde. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen umso weniger kostspielig ist, je schneller er vollzogen wird.

Chancen und Risiken erkennen

CO2-Portfoliokontrollen und -Risikomanagementstrategien einzuführen, ist entscheidend, um den CO2– Fußabdruck im Finanzsektor zu reduzieren, Verluste zu vermeiden aber auch Chancen auf Wachstum und Innovation zu erkennen. CO2-Portfoliokontrollen beinhalten die Bewertung von Investitionen anhand ihrer Kohlenstoffdioxid-Emissionen und die Konzentration auf kohlenstoffarme Unternehmen und Projekte. Dies kann durch die Verwendung von CO2-Benchmarks und -Reduktionszielen erreicht werden. Risikomanagementstrategien bezogen auf den Klimawandel beinhalten die Bewertung von Klimarisiken und die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikoreduktion. Dazu gehören bspw. die Berücksichtigung von Klimaszenarien in der Risikobewertung, die Entwicklung von Versicherungsprodukten zur Abdeckung klimabedingter Schäden und die Förderung von Investitionen in klimaresiliente Infrastruktur. 

Consieleons Expertise zu ESG

Wir unterstützen die Nachhaltigkeitstransformation von Akteuren des Finanzsektors in den Bereichen Regulierung, Asset- & Portfolio-Management, Kreditprozesse, Lieferketten und ESG-Datenmanagement. Als Technologiespezialist haben wir durch die Entwicklung eines strukturierten ESG-Datenhaushalts die Berichte durch Automatisierung konsistenter und schneller gemacht. Darauf aufbauend ist es uns gelungen, das Potenzial der ESG-Daten unserer Kunden für eine bessere Entscheidungsfindung und ein besseres Risikomanagement zu erschließen.

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