Nachhaltigkeit in der Finanzbranche: Hype oder Hoffnung? Um dieses Thema drehte sich der fünfte VersicherungswirtschaftCLUB in Karlsruhe. Die Branchenmanager hadern mit teilweise kontraproduktiven Regulierungsmaßnahmen. Vor allem aber liefern sie konstruktive Lösungsansätze und senden das positive Signal, dass sie beim Wandel zu einer grüneren Welt unbedingt dabei sein wollen. Unternehmen, die es nicht tun, droht nach Aussagen der hochkarätigen Expertenrunde das Aus.

Nachhaltigkeit in der Finanzbranche: Hype oder Hoffnung?

Neben Gothaer-Chef Oliver Schöller und Zurich-Vorständin Claudia Max nahm Ralph Hientzsch, geschäftsführender Gesellschafter von Consileon, am fünften VersicherungswirtschaftCLUB in Karlsruhe rund um das aktuell sehr relevante Thema Nachhaltigkeit teil. Seine zentrale Aussage: „Eine umfassende Strategie, die die Abhängigkeiten aufzeigt, fehlt in den Unternehmen.“ stand dabei im Kern der Diskussion.

Diese drehte sich um die spürbaren Auswirkungen der Klimakrise und wie Versicherungsgesellschaften ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten können. Nachhaltigkeit, die größte gesellschaftliche Transformation der letzten 150 Jahre, kann nur gemeistert werden, wenn man die einzelnen Punkte zu einem klugen Plan schnürt. „Nachhaltigkeit ist Chefsache, es muss eine CEO-Aufgabe sein,“ betonte Ralph Hientzsch unter Zustimmung der anderen Teilnehmer. Die Branchenmanager hadern aber mit teilweise kontraproduktiven Regulierungsmaßnahmen. Ralph Hientzsch merkte hierzu an, dass oft zu viel regulatorisch gesprochen werde und das Thema damit vom CEO wegdiffundiere.

Wie Nachhaltigkeit beim Kunden ankommt, weiß „Miss Finanz“ Katharina Karageorgos: „Viele wissen nicht, dass man nachhaltig in viele Dinge investieren kann, etwa Altersvorsorge“. Ralph Hientzsch merkte in diesem Zusammenhang an, dass sich Nachhaltigkeit und Rendite nicht widerspreche. „Das sollte Mut machen für die Kundengespräche“. Gute Lösungen stoßen „in jedem Fall auf Nachfrage“, betonte er. Die Diskussionsrunde ist sich einig, dass hier die Vermittler in der Pflicht stehen.

Auch waren sich die Teilnehmer einig, dass es keine Alternative zur Nachhaltigkeit gibt. Versicherungsgesellschaften, die sich das „nicht leisten wollen“ werden künftig keine Daseinsberechtigung mehr haben, betonte Oliver Schöller. Ralph Hientzsch stellte in diesem Zusammenhang klar, dass die Kostenfrage zu einer Differenzierung im Markt führen werde. Mutige Unternehmen werden sich einen strategischen Vorteil erarbeiten und die Chance erhalten, sich neu zu positionieren: „Eine Mega-Chance“.

In Summe lieferte die Diskussionsrunde konstruktive Lösungsansätze und sandte das positive Signal, dass die Assekuranz beim Wandel zu einer grüneren Welt unbedingt dabei sein will. Details zum fünften VersicherungswirtschaftCLUB können Sie in der aktuellen Juni-Ausgabe der Versicherungswirtschaft nachlesen, die Sie sich hier als Sonderdruck herunterladen können.