Data Analytics bereits in vielseitiger Anwendung
In breiter Anwendung sind hierbei bereits etablierte Methoden im Bereich Predictive Analytics, um Kundenwünsche besser zu verstehen und dadurch passende und maßgeschneiderte Produkte anbieten zu können, um sowohl die Kundenbeziehung zu stärken als auch den Umsatz pro Kunde zu steigern.
Abseits der Kundeninteraktion ermöglicht Data Analytics die Berechnung von Unternehmenskennzahlen basierend auf bereits erhobenen Daten. Das ist in Zeiten strengerer Regulierungs- und Offenlegungspflichten von entscheidender Bedeutung, um kosteneffizient Berichte erstellen zu können. So ist es beispielsweise möglich, aus Belegen und Rechnungen, die in der Buchhaltung zu finden sind, einen CO2-Fußabdruck zu berechnen.
Hinzu kommt, dass die Daten, die Systemen zur Verfügung stehen über alle Branchen hinweg im Zuge der Digitalisierung weiter zunehmen, während deren Analyse bei vielen Firmen noch im Aufbau ist. Dabei bieten gerade diese Daten die Chance, steigende regulatorische Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte, effizienter zu erfüllen und das Geschäftsmodell zu stärken.
Während Data Analytics bei jungen Startups und Fintechs in der Regel bereits zum Kern des Geschäftsmodells gehört, ist das Potenzial bei etablierten Unternehmen meist noch nicht voll ausgeschöpft. Gründe hierfür sind hauptsächlich der Mangel an Expertise, die für die Analyse von komplexen Datenstrukturen notwendig ist sowie Sicherheits-/Datenschutzaspekte bei der Nutzung personenbezogener Daten oder beim Einsatz von Cloud-Lösungen, die meist die kosteneffzienteste Möglichkeit für die Analyse darstellen.
Digitale Ethik
Die Datenschutzaspekte werden in diesem Kontext oft im Zusammenhang mit digitaler Ethik (Big Data Ethics) diskutiert. Unter ihr versteht man die Frage nach den Grenzen des moralisch Vertretbaren. Auch einer künstlichen Intelligenz muss werteorientiertes Handeln „beigebracht“ werden, indem sowohl die Datenauswahl als auch die angestrebten Ziele klar definiert und insbesondere anhand eines Kodexes beschränkt werden. Unternehmen, die es damit nicht so ernst nehmen stehen oft negativ in der Kritik und übertreten dabei oft gesetzliche Rahmenbedingungen wie sie in Europa seit 2016 durch die DSGVO gelten. Am Ende steht ein höherer Umsatz den sozialen Werten gegenüber. Dabei kann man, insbesondere durch die Anwendung von ESG-Kriterien, die neben Umwelt und Governance ebenfalls Soziales enthalten, keine „Umsatz um jeden Preis“-Strategie mehr fahren.
