Unsere heutige Arbeitswelt ist geprägt durch ständigen Fortschritt. Wer kennt es nicht – das Smartphone klingelt ohne Unterlass, die Anzahl der E-Mails im Postfach steigt, ein Termin jagt den nächsten und man ist quasi permanent erreichbar. Insbesondere durch die Digitalisierung steigt der Druck zu performen und sich Veränderungen kontinuierlich anzupassen. Vor allem, wenn eine hohe Arbeitsbelastung auf den eigenen Schultern liegt, werden körperliche Warnsignale häufig missachtet. Bestimmt fragen Sie sich, warum das ein Thema für Männergesundheit ist. Schlicht weil Männer durch gängige Stereotype hier anders betroffen sind als Frauen, die mit eigenen Stereotypen zu kämpfen haben. Hier in diesem Artikel wollen wir den Fokus auf Männergesundheit legen und bewusst so Sichtbarkeit erzeugen.

Die Verfügbarkeit an Mitteln für eine kognitive Leistungsstärkung ist gerade in der heutigen Zeit durch die niederschwellige Beschaffungsstruktur verlockend. Allerdings gehen entsprechende Präparate oftmals mit Nebenwirkungen, wie Herzrhythmusstörungen, Angstzuständen und Abhängigkeiten einher. Zudem gestaltet es sich zunehmend als Herausforderung, eine Balance zwischen künstlich erzeugter Produktivität und Regeneration zu finden. Um Phasen der Erholung zu erreichen, muss zuerst die vorhandene Spannung abgebaut werden, wobei viele Betroffene zu Alkohol, Haschisch oder anderen Beruhigungsmitteln greifen, um den Prozess zu beschleunigen.

Balance zwischen Spannung und Erholung

Gesunder und ungesunder Zusammenhang zwischen Erholung und Spannung. Viele Menschen greifen zu leistungssteigernden oder -reduzierenden Mitteln (Gehirndoping), um besser zu entspannen.
Beispielhafte Darstellung

Durch das Überspringen einer bewussten vorgelagerten Entspannungsphase besteht die Gefahr, dass eine wirkliche Erholung nicht stattfinden kann. Das Ergebnis ist oft eine sehr große psychische Belastung, Burnout oder auch der Griff zu entsprechenden Präparaten, um schneller in die Entspannung oder Erholung zu kommen. Das Feierabendbier zum Herunterkommen ist nur ein Beispiel dafür, das gesellschaftlich anerkannt ist. Die Gefahr liegt hier nicht in dem einen Bier, sondern am toxischen Zyklus und einer fehlenden gesunden Bewältigungsstrategie. Wichtig ist es daher, die eigenen Verhaltensmuster zu kennen, gesunde Aspekte (z.B. Sport, Gemeinschaft, Kunst) zu stärken und negative Methoden (z.B. Sucht, Missbrauch von Substanzen) zu vermeiden. Das Ziel ist es, proaktiv auf die individuellen Gegebenheiten zu reagieren und sowohl an den externen als auch internen Faktoren bewusst zu arbeiten – immer mit der eigenen Gesundheit im Fokus.

Reflektionsfragen an der Stelle können sein:

  • Woran erkenne ich, dass ich mich unter Spannung befinde?
  • Wie stelle ich Entspannung sicher?
  • Wie stelle ich Erholung sicher?

Unser Gesundheitssystem ist zwar auf Cis-Männer (Männer, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde) ausgerichtet, dennoch spielt für viele Gesundheit nur eine untergeordnete Rolle. Körperliche und psychische Warnsignale werden von ihnen häufig missachtet, sodass im Durchschnitt Männer fünf Jahre früher sterben als Frauen. Mithilfe der Movember Initiative soll jedes Jahr im November rund um das Thema der Männergesundheit informiert und Aufmerksamkeit erzeugt werden.

Consileons Beitrag zur Männergesundheit

Wir von Consileon hatten uns dazu entschieden, dieses Thema sowohl finanziell als auch durch Sichtbarkeitsarbeit zu unterstützen, da wir durch unser anspruchsvolles Arbeitsumfeld und dem damit einhergehenden Druck direkt betroffen sind. In der Beratungsbranche sind 60-70 Stundenwochen normal und ebenso, dass die Mitarbeitenden nicht mehr als zwei bis drei Jahre im Unternehmen bleiben. Wir versuchen dies aktiv anders zu leben, mit der Gesundheit der Mitarbeitenden im Fokus. Konkret bedeutet das für uns, auf die Arbeitszeiten zu achten und stetig Maßnahmen zu etablieren, damit sich die Mitarbeitenden langfristig wohlfühlen. Auch wir sind hier noch in einer Lernphase und hatten u.a. Jacob Drachenberg als Speaker auf einem unserer letzten Firmenevents. Eine größere Anzahl an Mitarbeitenden durchliefen im Nachgang sein Gesundheitsprogramm.

Die gesammelten Spenden unserer Movember-Aktion kommen dem Projekt „Gegen gefährliches Gehirn-Doping“ der Stiftung Männergesundheit zugute. Diese „will Betroffenen, ihren Angehörigen, Freunden und Kollegen helfen und Ihnen Informationen an die Hand geben.  Es sollen zwei Ratgeber zu Missbrauch von leistungssteigernden Präparaten und schädlichem Alkoholgenuss geschrieben werden, die sich vorrangig an die Männer richten. Wie alle Ratgeber der Stiftung sind sie kompakt, leicht verständlich, sachlich und nach neuesten Erkenntnissen geschrieben. Sie sind kostenlos bei uns abrufbar. Mit den Heften hoffen wir, das Thema in die breite Öffentlichkeit zu bringen und Betroffene wachzurütteln. Wir wollen mit den Heften auch den Verantwortlichen für die betriebliche Gesundheitsförderung ein Instrument an die Hand geben, mithilfe der Ratgeber mit betroffenen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.“ Homepage, Stiftung Männergesundheit e.V.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal recht herzlich bei allen Spender:innen, allen die an den Aktionen teilgenommen haben und unsere Geschäftsleitung, die den Betrag noch einmal aufgestockt hat, bedanken.