Im Spannungsfeld von Niedrigzinsen, Regulatorik und steigenden Kundenerwartungen haben FinTechs bei der Kreditvergabe im Bereich für Kleine und Mittlere Unternehmen kurz SMEs (small and medium-sized enterprises) erste Erfolge verzeichnen und Banken Markanteile abnehmen können. Für die Bearbeitung von Kreditanfragen von SMEs nutzen viele Banken manuelle oder stark standardisierte Kreditbewertungsverfahren. Diese Kreditmodelle führen dabei häufig zu einer unnötig negativen oder verzerrten Einschätzung des Antragsstellers, was Ablehnungen zur Folge hat. 

Um nachhaltige Relevanz im Segment sicherzustellen und Einfluss auf die Entwicklung von SMEs zu haben, müssen Banken die Rolle eines „Finanzcoaches“ einnehmen. Es muss ein Verständnis für den allgemeinen Reifegrad des SME hergestellt werden, um so Produkte und Dienstleistungen rund um die Tätigkeiten des SME ableiten und letztlich eine verlässliche Bewertung vornehmen zu können.

Potenzielle Lösungen sprechen so bisher unerfüllte Bedürfnisse, wie zum Beispiel Cash-Flow-Management, Betriebskapitallösungen oder Ratingsupport an. Positiver Nebeneffekt, die oft als notwendiges Übel empfundene Unternehmensbewertung kann zu einer Dienstleistung mit Mehrwert für den Geschäftskunden transformieren. Ein aktiver Austausch zu Entwicklungen, anstelle periodischer regulatorisch notwendiger Anfragen von Geschäftszahlen, schafft Mehrwerte auf beiden Seiten. 

Banken müssen Umdenken und sich nicht nur auf die Bereitstellung von Finanzmitteln beschränken. Einen Vertrauensvorsprung gegenüber FinTechs haben hiesige Banken grundsätzlich noch. Es gilt dieses Vertrauen durch zielgerichtete Unterstützung der SMEs zu halten und mittels Geschäftsausweitung nutzbar zu machen.